Bilder

 
 

Die Ordnung der Farben

Hellmuth Christian Wolff malte seit seinem Studium in Halle und Berlin. Die ersten Bilder von Bedeutung entstanden in Venedig, wo er sich zum Quellenstudium für seine Promotion zwischen 1928 und 1932 mehrfach aufhielt und zahlreiche Zeichnungen anfertigte. Die reiche Schaffensperiode von rund 700 Ölbildern, 500 Aquarellen und 300 Zeichungen liegt zwischen 1956 und 1982. Zunächst in seinen Landschaftsbildern noch relativ gegenständlich, abstrahierte er später immer stärker und brachte Blumen und Natur in eine strenge Ordnung der Farben.

Neben einer Periode, in der er eine Reihe von Kristallen und Schmetterlingen malte, war es neben Theater und Tanz vor allem die Musik, die ihn zu zahlreichen Gemälden nach musikalischen Themen anregte. Als Höhepunkte entstanden die Gemälde nach dem Violinkonzert von Johannes Brahms und Béla Bartóks »Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta« (beide 1965). In den Folgejahren ließ er sich vor allem von Paul Klee, Kasimir Malewitsch und Piet Mondrian anregen, die Gegenständlichkeit oft ganz aufzugeben und dem Rhythmus der Farben zu folgen.

Während der kommunistischen Diktatur in der DDR herrschte in der Malerei der sozialistische Realismus vor. Die sogenannte Leipziger Schule huldigte mit ihren zumeist liniengetreuen Bildern vor allem den Errungenschaften des Sozialismus und der Volksverbundenheit des Staates. Dass Hellmuth Christian Wolff mit seinem abstrahierenden Stil damals keinen Erfolg haben konnte, versteht sich von selbst. Ausstellungen fanden 1961 und 1963 in Leipzig sowie anlässlich seines 60. Geburtstages 1966 im Musikwissenschaftlichen Institut der Karl-Marx-Universität statt, 1966 auch im Düsseldorfer Kunstverein. Die Ausstellung im gleichen Jahr durch den Verband der Bildenden Künstler der DDR in Leipzig musste wegen »fehlendem Realismus und ästhetisch nicht vertretbarer Richtung« nach zwei Tagen abgehangen werden.


Ein Teil der Bilder wurde nun erstmals für den Verkauf freigegeben. Diese sind im Internet einsehbar oder können nach Vereinbarung im Original besichtigt werden.

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