Person

 
 

Biografie

23.05.1906 geboren in Zürich

Vater: Hellmuth Wolff, Professor für Statistik und Verkehrswesen
Mutter: Irma Wolff, geb. Küentzle

Kindheit und Jugend in Halle

Studium an den Universitäten Halle und Berlin (Musikwissenschaft bei Hermann Abert, Friedrich Blume, Curt Sachs und Arnold Schering, weiterhin Philosophie, Kunst- und Theatergeschichte)

1932 Promotion zum Dr. phil. mit »Die venezianische Oper in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts« in Berlin

Nach einjähriger Regieassistenz an der Volksbühne Berlin bei Heinz Hilpert widmete er sich wissenschaftlichen und künstlerischen Aufgaben.

1936 Zusammenarbeit mit Hermann Scherchen in Winterthur

1942 Habilitation in Kiel bei Friedrich Blume mit »Die Barockoper in Hamburg 1678-1738«

Infolge seiner antifaschistischen Haltung blieb ihm eine Dozentur bis 1945 verwehrt.

1943 Geschäftsführer der »Niedersächsischen Musikgesellschaft« und Städtischer Musikbeauftragter in Braunschweig

Nach 1945 Dirigate in Halle, Mitbegründer des Kulturbunds

1947 Ernennung an der Karl-Marx-Universität Leipzig zum Dozenten und 1954 zum Professor. Er setzte sich für die während des Faschismus geächteten Komponisten wie Bartók, Strawinsky, Schönberg, Berg, Webern, Hindemith und die französischen »Les Six« ein, erste Vorlesungen über außereuropäische Musik in der Nachkriegszeit.

Bekanntschaft mit vielen Komponisten (Igor Strawinsky, Paul Hindemith, Luigi Nono, Ernst Krenek), Malern (Paul Klee, Karl Schmidt-Rottluff, Fritz Winter), Opern- und Theaterregisseuren, Musikern und Sängern

Seit 1950 zahlreiche Vortragsreihen im In- und Ausland

1952 Heirat mit der Sängerin Liselotte Zeman, zwei Töchter (Ann-Elisabeth, geboren 1953, Katharina, geboren 1956)

1960 Professor mit vollem Lehrauftrag an der Karl-Marx-Universität Leipzig und stellvertretender Direktor des Musikwissenschaftlichen Instituts

Seit 1958 Mitarbeiter der Internationalen Felix Mendelssohn-Gesellschaft, Basel, seit 1961 korrespondierendes Mitglied der Vereniging voor Nederlandse Muziekgeschiedenis, Utrecht, seit 1963 im Beirat der Gesellschaft für Musikforschung und Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR

1967 fristlose Entlassung aufgrund der Zusendung seines Artikels »Rohrstock und Zeigefinger« an die Ostberliner Wochenzeitschrift »Der Sonntag« (dieser wurde nicht veröffentlicht, sondern an übergeordnete Stellen weitergeleitet)

1968 bis zu seiner Emeritierung 1971 degradierende Wiedereinstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter

Intensive musikwissenschaftliche Forschungstätigkeit, Publikationen und Herausgebertätigkeit
1977 Mitglied der »Accademia Filarmonica«, Bologna, 1979 Mitglied der »Accademia dei Concordi«, Rovigo

Leitung der Kommission zur Herausgabe eines »Répertoire iconographique de l’opéra« (RICO), Vorstandsmitglied in der gesamtdeutschen Gesellschaft für Musikforschung und in der Internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft

Zahlreiche eigene Kompositionen (Opern, Ballette, Orchesterwerke, Vokal- und Kammermusik)

Rund 700 eigene Ölbilder, 500 Aquarelle und 300 Zeichungen

Austellungen 1961 und 1963 in Leipzig sowie anlässlich seines 60. Geburtstags 1966 im Musikwissenschaftlichen Institut der Karl-Marx-Universität Leipzig, 1966 auch im Düsseldorfer Kunstverein. Die Ausstellung im gleichen Jahr durch den Verband der Bildenden Künstler der DDR in Leipzig musste wegen »fehlendem Realismus und ästhetisch nicht vertretbarer Richtung« nach zwei Tagen abgehangen werden.

01.07.1988 gestorben nach langer Krankheit in Leipzig


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